Was sind Profiler und gibt es sie wirklich?

Sogenennte Profiler erstellen nicht, wie oft verbreitet soganennte psychologischen Täterprofile, sondern die Aufgabe bezeichnet man vielmehr als operative Fallanalyse. Selbst beim FBI gibt es keine Positionsbeschreibung für „Profiler“ oder das „Profiling“, man spricht dort eher von „criminal investigative analysis“. Bei der Fallanalyse erstellt der Fallanalytiker nicht etwa ein Persönlichkeitsbild eines unbekannten Straftäters, da dies nicht wirklich möglich ist. Vielmehr schließt er auf Basis kriminalistischer Erkenntnisse anhand von Indizien, Spuren am Tatort und den Umständen der Straftat auf das Verhalten des Täters und kann unter Umständen aus diesem Verhalten Muster erkennen, die auf statistischer Basis mit spezifischen sozio-ökonomischen Merkmalen in Verbindung gebracht werden können (insofern ist nicht unbedingt die Psychologie, sondern vielmehr sind es zuerst die Kriminalistik, und dann die Kriminologie und die Soziologie, die als wichtigste Hilfswissenschaften hinzugezogen werden). Eine Fallanalyse kann zum Beispiel unter bestimmten Umständen Entscheidungshilfen für die Strukturierung von Ermittlungen geben.